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Die schnelllebige Gesellschaft, dessen Leben von modernen Kommunikationsmitteln dominiert wird, fehlt einfach die da- für notwendige Zeit sowie das Interesse, um sich noch mit der für uns alle so wichtigen Fauna und Flora zu beschäftigen. Die Fol- geerscheinungen sind vermehrt unglaubliche Wissensdefizite über die Natur, welche sich in Folge egalisierend auswirkt und so den Naturgedanken bei der Spezies Mensch zusehends verkümmern lassen. Der Kreislauf der Naturentfremdung beginnt sich dadurch zu schließen, indem Naherholungsgebiete weniger bis gar nicht mehr besucht werden und somit immer mehr an Bedeutung verlieren, was den Nährboden für die voranschreitende Naturzerstörung bietet, die bereits ein wesentlicher Bestandteil unserer Ichgesellschaft zu werden scheint. Diesen Umstand betreffend, sollte bereits im Kindesalter das für unsere Wissenskultur notwendige Naturverständnis vermittelt werden, um so nachhaltig generationsübergreifende Veränderungen in unserer Gesellschaft herbeizuführen, welches sichtlich ei- ner raschen Umsetzung bedarf, da uns hiermit die Rückkehr zu unseren elementaren Wurzeln ermöglicht wird. Diese für die All- gemeinbildung unserer Gesellschaft unerlässliche Rückführung, ermöglicht den Menschen wieder den wahren Wert der Natur zu erkennen und zugleich eine bereits vielfach fehlende Achtung vor der Schöpfung zu entwickeln, welches ohne politische und me- diale Engagement nur äußerst schwer umsetzbar wäre. Da wir wissen, dass dieses Problem bereits generationsübergreifend besteht, darf vermehrt davon ausgegangen werden, das es vielen Eltern nicht leicht fällt, die Naturfragen ihrer Kinder zu beantworten, was bereits auf eine Verarmung unserer Gesellschaft hinweist. Genau hier sollte der Hebel angesetzt werden, welches eine Zusammenarbeit aller politischen Parteien erfordert, um dieser ste- tig voranschreitenden Naturentfremdung ein baldiges Ende zu bereiten! Der Auftrag an das Unterrichtsministerium pädagogisch wertvolle Lehrpläne auszuarbeiten, die auch Exkursionen in die Natur und den Besuch staatlicher Einrichtungen - Biologiezentrum, botanischer Garten, Museen, oder dem Verein Linzer Tiergarten - beinhalten, sollte von allen politischen Parteien unterstützt werden, damit möglichst bald diese bereits dringend erforderliche und zugleich zukunftsweisende Trendumkehr erfolgen könnte, die nachhaltige Auswirkungen auf künftige Generationen haben sollte. Naturschutzorganisationen, wie zum Beispiel der OÖ. Naturschutzbund, leisten hier bereits beispielgebende Öffentlichkeitsarbeit, was die Natursensibilisierung betrifft. Genauso bemühen sich die Mitarbeiter das Linzer Biologiezentrums, sowie die unseres bo- tanischen Gartens, in herausragender Weise, mittels gut geplanter Führungen und aufwendigen Ausstellungen, bei unseren Kin- dern, Jugendlichen sowie Erwachsenen gleichermaßen, wieder dieses bereits vermehrt fehlende Naturverständnis zu vermitteln, um so der stetig voranschreitenden Naturentfremdung des Menschen gegenzusteuern. Auch die Medienbetreiber sollten sich dieser Herausforderung des 21. Jahrhundert stellen und sich vermehrt Naturthemen wid- men, damit unserer still sowie heimlich schwindenden Natur, wieder wesentlich mehr Aufmerksamkeit zukommt und um die Menschheit für den Erhalt wertvoller Ökosysteme zu sensibilisieren, welche die Grundlage allen Lebens bilden. Die Naturentfremdung als treibende Kraft für den Naturverlust Der vermehrte Straßenbau hat bereits naturzerstörerische Ausmaße angenommen, was durchaus mit dem Abholzen von Regen- wäldern vergleichbar wäre. Auch wenn dieses auf den ersten Blick äußerst übertrieben erscheint, müssen wir doch der Realität ins Auge blicken! Anstatt den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel zu forcieren, werden immer mehr wirtschaftlich bedeutende Umfahrungsstraßen errichtet, die einschneidende Eingriffe in unsere Natur zur Folge haben, was nicht nur unser Landschaftsbild nachhaltig prägen wird, sondern sich dieser Umstand sehr negativ auf die Lebensqualität der Bürger auswirken könnte. Vier Hauptfaktoren sind in erster Linie für das Schwinden unserer Natur verantwortlich. Wirtschaftliche Interessen gelten als die treibende Kraft dafür wenn die Natur wiederholt ihre Haare lassen muss. Durch den von Vertretern der Wirtschaft oft in den Vordergrund gestellten Infrastrukturgedanken wird medienwirksam politischer Druck aufgebaut, um damit das Hauptaugenmerk auf den vermehrten Ausbau unseres Straßennetzes zu lenken, was den Naturgedanken gänzlich verblassen lässt. Der Erfolg läs- st erkennen, das die hier angewandte Strategie durchaus Sinn macht und äußerst gut zu funktionieren scheint. Als nächster Punkt wäre die bereits angedeutete zunehmende Verbauung unserer Landschaft zu erwähnen, gefolgt von einer intensiven Bodennutzung vormals extensiv bewirtschafteter Flächen. Die bereits genannten Hauptfaktoren finden in der stetig voranschreitenden NATURENTFREMDUNG des Menschen ihre natur- vernichtende Kraft, die eine der traurigsten aber effektivsten Erscheinungsformen unserer Zeit darstellt! Viele Menschen wissen nicht einmal um den Schatz, den wir “noch” in Form von fast unberührter Natur - vielfältige Blumenwie- sen, naturnahe Mischwälder, artenreiche Brachflächen und naturbelassene Auwälder - mit hoher Artendiversität in Linz und Linz- nähe noch besitzen, die wir jetzt, nicht ahnend für viele Menschen, im erschreckenden Maße unwiederbringlich zu zerstören be- ginnen. Die Helden unserer Zeit, dazu gehören Naturschützer, als auch die vielen Unterstützer von Bürgerinitiativen und Petitionen glei- chermaßen, setzen sich nicht nur für den Naturerhalt ein, sondern sind sich Ihrer Verantwortung durchaus bewusst unsere kost- bare Natur zukünftigen Generationen zu erhalten. War menschliche Habgier der Auslöser für unsere Klimaveränderung? Wirtschaftliche Interessen, gepaart mit Habgier, haben wir die weltweite Klimaveränderung zu verdanken. Die damit verbunde- nen finanziellen Schäden können, aufgrund des kontinuierlichen Anstiegs, nur sehr schwer beziffert werden. Wie hoch könnte wohl unser alljährlicher Anteil am finanziellen Aufwand der hieraus resultierenden Klimaschäden ausfallen? Laut österreichischen Forschern wurde für robust bewertbare Schäden derzeit ein jährlicher finanzieller Aufwand von 1 Mrd. Eu- ro errechnet. Die Wissenschaftler des Forschungsprojektes COIN (Cost of Inaction – Assessing Costs of Climate Change for Austria) bezifferten den bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ansteigenden Schadensaufwand auf etwa 5 Mrd. Euro jährlich (Band- breite 3,7 bis 8,8 Mrd. EUR). Quelle: http://www.ccca.ac.at. Nun sind uns die Folgen der Klimaveränderung die mit Umweltverschmutzung und Naturzerstörung einhergehen bestens be- kannt und wir machen munter so weiter wie bisher, indem wir bereits eine Umfahrungsstraße nach der anderen planen, da die Wirtschaft dieses von der Politik fordert. Gleichzeitig wissen aber auch, dass die Gesundheit einer Bevölkerung von einer ge- sunden Umwelt abhängig sei. Deshalb sollten wir dringendst Überlegungen anstellen, ob zukünftig derartige Bauprojekte noch zur Diskussion stehen dürfen, die schwerwiegende Natureingriffe notwendig machen. Nur ein rascher Ausbau unserer öffentlichen Verkehrsmittel, sowie des Radwegenetzes, stellt, aus meiner Sicht, eine wirklich sinnvolle als auch einzig richtige sowie auch umweltakzeptable Infrastrukturmaßnahme dar. Verdichtete Intervalle unserer Öffis würden viele Pendler zu einem Umstieg bewegen. Park-and-Ride Parkflächen und finanziell attraktives Jahreskartenangebot vorausgesetzt. Angesichts der Tatsache, dass wir uns bereits jetzt verstärkt mit den Folgen des Klimawandels beschäftigen müssen, sollte uns dieser Umstand der weiträumigen Naturzerstörung sehr zu denken geben. Denn es gibt nichts vergleichbares, was unsere kost- bare Fauna und Flora ersetzen könnte, die von uns für künftige Generationen bewahrt werden muss, wofür wir natürlich die allei- nige Verantwortung tragen. Kommen wir dem nicht nach, könnten zukünftige Generationen verachtend auf uns herabblicken! Der Schutz wertvoller Biotope - Blumenwiesen, Brachflächen, Wald- und Aulandschaften, sowie nicht bewirtschaftbare Flächen - fördert nachhaltig den Artenschutz! In der heutigen Zeit wird dem Schutz von natürlichen Lebensräumen von Tieren, sowie der Natur im Allgemeinen, viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Immer mehr unserer kostbaren Natur fällt der regen Bautätigkeit zum Opfer und wertvolle Flächen verschwinden aufgrund sinkender EU-Agrarförderungen zusehends, welches die Bewirtschaftung dieser von naturschutzfachli- cher Seite wichtigen Flächen für die Landwirte unrentabel gestaltet, was eine Umackerung und intensive Nutzung dieser Öko- flächen zur Folge hat. Erschwerend kommt hinzu, das nicht bewirtschaftbare Flächen, die eine Vielzahl bedrohter Arten einen wichtigen Lebensraum bieten, keine Förderung erhalten und somit im Vorherein von dieser abgezogen werden, welches die prekäre Lage zusätzlich verschärft. Als Naturerhalter sowie Landschaftspfleger kommen unsere Landwirte einer sehr wichtigen Aufgabe und Verantwortung nach, die selbstverständlich auch einen gerechten finanziellen Ausgleich erfordert, damit uns zum Beispiel wertvolle Blumenwiesen erhalten bleiben, die bekanntlich als Biodiversitätshotspots gelten und daher eine Fülle an Tierarten aufweisen, die uns jetzt von der EU - welche sinnvollerweise mehr Naturschutzgebiete fordert und andererseits wichtige Agrarförderungen kürzt - für uns be- reits ersichtlich, unbedarft wegrationalisiert werden. Warum sollten wir auf Bioindikatoren unserer Natur achten? Schmetterlinge sind allgemeinhin als äußerst sensible Bioindikatoren bekannt, die uns vieles über den Allgemeinzustand von Biotopen verraten. Wenn nun Schmetterlingspopulationen starken Schwankungen unterliegen, oder ihre angestammten Gebie- te verlassen, diese bereits Populationsschwächen aufweisen, vielleicht sogar im Habitat selbst eine bestimmte Art ausstirbt, oder wenn man eine Hauptpopulation plötzlich an anderer Stelle eines größeren Biotops wiederfindet, könnte dieses bereits auf gravierende Veränderungen oder Schädigungen ihrer Umwelt hinweisen, welches mitunter sofortiges Handeln erfordert. Neben der von Menschen verursachten Erderwärmung, gibt es auch noch andere Gründe, die sofortige Maßnahmen erfordern könnten. In erster Linie sind hier vornehmlich schwerwiegende Eingriffe des Menschen in die Natur zu nennen, die natürlich auch das Ausbringen von Insektiziden auf Feldern beinhalten, welche sich in der Nähe ökologisch wichtiger Biotope befinden, wo der Zeitfaktor, als auch die Richtung und Stärke des vorherrschenden Windes, bei der Ausbringung derartiger Mittel für den Fortbestand der dortigen Insektenwelt eine entscheidende Größe darstellt. Bedürfen unsere Naherholungsgebiete einen ausgedehnten Schutz? Dabei stellt sich mir eine weitere entscheidende Frage, die mit der systematischen Zerstörung unsere Naherholungsgebiete im direkten Zusammenhang steht. Sollten Menschen einer Generation die Befugnis haben, Teile unserer wertvollen Naherholungs- gebiete zerstören zu dürfen, die doch unser aller Wohlbefinden als auch den Artenschutz dienen und von uns als wertvoller Schatz, der bestimmt mehr wert sei als unsere gesamten Goldreserven, für künftige Generationen bewahrt werden sollten? Dabei wurde der gesundheitliche Aspekt unserer Naherholungsgebiete bisher maßlos unterschätzt, was sich bald ändern kön- nte! In den Naherholungsräumen suchen Menschen die verdiente Erholung von ihrem stresserfüllten Alltag, in Form von ausge- dehnten Spaziergängen, Wanderungen und verschiedenen sportlichen Aktivitäten. In derartigen Erholungsoasen können mit etwas Glück und Geduld, seltene Tierarten beobachtet werden und jedem steht dort die Möglichkeit offen, bei entsprechend angepassten Verhalten, die Lebensweise der Tiere etwas näher betrachten, was dem Besucher durchaus bleibende Eindrücke vermitteln kann. Gibt es etwas schöneres, als der Natur mit geschärften Sinnen zu lauschen!? An dieser Stelle möchte ich noch anführen, das auch Tiere ein Recht auf ausreichend Lebensraum haben - damit sei, ironisch betrachtet, aber nicht der Lebensraum gemeint, der für Umsiedlungen aus unserer regen Bautätigkeit heraus resultierend für eine gefährdete Art bestimmt wurde. Auch für die Forschung selbst bieten unsere Naherholungsgebiete unglaubliche Möglichkeiten, was meine vielen Naturerleb- nisse widerspiegeln, die auch einige neue Erkenntnisse im Bezug auf die Lebensweisen unserer Schmetterlinge hervorbrach- ten. Deshalb kann ich die oben angeführte Frage reinen Gewissens auch mit “JA” beantworten! Biomonitoring für Bauvorhaben in sensiblen Gebieten unerlässlich Hat ein Gesamtbauprojekt die Obergrenzen von 100.000 Quadratmetern Nutzfläche nicht überschritten, waren bisher keine Umweltverfahren - UVP = Umweltverträglichkeitsprüfung, SUP = Strategische Umweltprüfung - vorgesehen. Meine über einen längeren Zeitraum stattgefundene Feldforschung auf dem jetzt neu entstehenden Linzer Stadtteil “Grüne Mitte” hat gezeigt, wie sich Tiere verhalten, wenn deren Lebensräume zerstört werden und so gravierende Veränderungen ihrer Lebensbedingungen stattfinden. Die daraus gewonnene Erkenntnis wird mir meinen Weg als Verhaltensforscher weisen. Man kann sich vorstellen, welch wichtige Einblicke man durch derartige Langzeitstudien erhält, was unabdingbar für zukünftige Bauvorhaben in äußerst sensiblen Gebieten sein könnte. Da es sich bei Brachflächen oft um Hotspots der Artenvielfalt handelt, wäre meine persönliche Empfehlung, das hier die Ober- grenze für Umweltverfahren fällt und bei derart sensiblen Flächen auf eine UVP nicht verzichtet werden sollte. Auch ein über zwei Jahre andauerndes Biomonitoring wäre in sensiblen Gebieten angebracht, da Populationen durchaus gewissen Schwan- kungen unterliegen können und gleichzeitig die Zu- und Abwanderung von Arten aufgezeichnet wird, sowie andere wichtige Daten der Fauna und Flora des Biotops zur Verfügung stünden. Als weiteres Beispiel wäre die geplante Ostumfahrung Ebelsberg zu nennen, die gleich durch mehrere sensible Gebiete verlau- fen soll. Auch wenn die vierspurige Schnellstraße - die aus der Sicht von Fachleuten aus hoch sensibel angesehen wird - hier unterirdisch geführt wird, könnte das für gefährdete Arten, wie zum Beispiel den im Schiltenbergwald und in den Traun-Donau- Auen vorkommenden österreichweit gefährdeten Falter, den kleinen Eisvogel (Limenitis camilla), fatale Folgen haben, was mit einer bestimmten Baumart im Zusammenhang steht, den diese Art als seinen Schlafplatz bevorzugt, was meine bisherigen For- schungen ergaben. Neben vielen dort vorkommenden geschützten und sehr seltenen Schmetterlingsarten, weist dieses urwaldgleiche Mischwald- biotop eine nicht zu erwartende hohe Diversität an anderen Tierarten auf, die einfach fasziniert. Würde man in diesem atembe- raubenden Wald, mittels Lichtfalle, die Nachtfalterfauna beobachten, könnte dieses durchaus meine Vermutung bestätigen, das hier noch eine Fülle an weiteren teils sehr seltenen Arten dort vorzufinden wären. Neben der schützenswerten Natur, sollte man dort, die geologischen Beschaffenheit des Schiltenbergs selbst genauer betrach- ten, der aus geologischer Sicht den äußersten nordwestlichen Ausläufer der Traun-Enns-Platte umfasst, der den Hauptteil des oberösterreichischen Alpenvorlandes bildet. Die verschiedenen geologischen Schichten, die in einer Studie von Herrn Prof. Dr. Josef SCHADLER “Geologie des Schiltenberges" eingehend beschrieben wurden, könnte bereits dazu führen, das hier, aus fachlicher Sicht, eventuell keine Untertunnelung stattfinden darf, welches noch zu überprüfen wäre. Jeder Besucher dürfte augenblicklich von der puren Natur überrascht sein, welcher dieser märchenhafte Mischwald ausstrahlt, dessen ungestüme Wildheit bereits mehrfach von Fotografen nicht grundlos als Hintergrund für Fotoshootings auserkoren wur- de. Die Symphonie des Waldes zu verspüren, welche die zahlreichen Vogelstimmen darstellen, die man dort vernehmen kann, las- sen die Sorgen des Alltags sogleich in Vergessenheit geraten.   Politischer Zusammenhalt könnte dieses zum Gemeindegebiet St. Florian gehörende Paradies, welches eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Linzer Bevölkerung darstellt und gleichzeitig für den Artenschutz von noch ungeahntem Wert sei, zum Naturschutzgebiet umwidmen, um so ein für alle erkennbares Zeichen zu setzen, was den Wert unserer Natur betrifft. Welcher intelligente Mensch möchte schon in einer Betonwüste leben, die von Verkehrslärm sowie Autoabgasen und krank- machenden Feinstaub - wie zum Beispiel die krebserregenden Keramikpartikel von sich zersetzenden Katalysatoren - domi- niert wird!? Innerstädtische Schutzzonen als arterhaltede Maßnahme Warum brauchen wir innerstätische Schutzzonen sowie weitere Naturschutzgebiete? Gerade in und rund um Großstädte sind Schutzvorkehrungen unumgänglich, da hier viele seltene Tierarten in unterschied- lichsten Biotopformen leben, die einen besseren Schutzes bedürfen. Der allseits bekannte Bioindikator Schmetterling, welcher für mich als Verhaltensforscher eine entscheidende Größe darstellt, weist, für jeden Betrachter sofort erkennbar, in den verschiedenen städtischen sowie stadtnahen Ökosystemen, auf eine be- reits richtungsweisende Situation hin, was Populationsrückgänge sowie fluktuierende Bestände erkennen lassen, als auch die vermehrten Fehlbalzen und vielen Biotopwechsel (Biotopjumping) zeigen, die zumeist mit einem Partnermangel in Verbindung stehen. Wenn in Gebieten Metapopulationen = Gruppe von Teilpopulationen mit teilweisen Genaustausch - seltener Schmetterlings- arten vorkommen, kann davon ausgegangen werden, das derartige Biotope äußerst schützenswert sind. Dasselbe gilt auch dann, wenn viele gefährdete Arten in einem Biotop vorkommen. Die heutigen Vorstellungen der Artendichte in einem Gebiet, die dieses als schutzwürdig kennzeichnen, sollte bei künftigen Schutzprojekten neu definiert werden, da hier aufgrund sinken- der Bestände neue nach unten korrigierte Maßstäbe anzuwenden sind. Ob meine bescheidene Forschung zum Umsetzen von weiteren Schutzmaßnahmen ausreicht, wird die Zukunft zeigen. Nur eines sei dahingestellt, das sofortige Maßnahmen für den Fortbestand stark gefährdeter, sowie gefährdeter Arten entschei- dend sei und diese Vorgangsweise den Bestand an noch nicht gefährdeten Arten nicht weiter absinken lässt. Es liegt schließlich bei uns selbst, wie wir zukünftig mit unserer Natur umgehen und was die Nachwelt von unserer Vorgangs- weise hält. Würden wir mit unseren Freunden so umgehen, wie wir es derzeit mit unserer Natur praktizieren, würden uns die- se schnellstmöglich den Rücken zukehren! Ohne ausreichenden Schutz unserer Ökosysteme wird es zu einem Artensterben ungeahnten Ausmaßes kommen, welches unsererseits vielfach unterschätzt wird. Die zu erwartenden Folgen für unsere Lebensqualität und Gesundheit, bedürfen da- her keinerlei Vorstellungskraft. Nur durch schnellstmögliches Umdenken und sofortiges Handeln können wir dieser hausge- machten Apokalypse vielleicht noch rechtzeitig entgehen!   Extensive Bewirtschaftung und Mähzyklenumstellung belebt unsere Schmetterlingsfauna  Die Umstellung der Mähzyklen wurde in Linz bereits auf einigen wertvollen Wiesenbiotopen umgesetzt, was sich noch sehr positiv auf die Diversität der dortigen Fauna und Flora auswirken dürfte. Durch das damit verbundene vermehrte Insekten- aufkommen, darf hier noch mit einer Zuwanderung anderer Tierarten gerechnet werden, welches eine Folgeerscheinung die- ser für unsere Tier und Pflanzenwelt gleichermaßen bedeutsame und sehr lobenswerte Maßnahme darstellt. Eine Ausweitung dieser ökologisch wertvollen Bewirtschaftungsform wäre sehr wünschenswert, da hier der äußerst wichtige populationsfördernde und arterhaltende Aspekt Berücksichtigung findet. Wichtig: Neben der Umstellung auf extensive Bewirtschaftung, sollte auch der Schnitthöhe von mindestens 5-10 cm - da gewisse Pflanzen bodennahe Knospen ausbilden - große Beachtung geschenkt werden. Quelle: Wikipedia Auf bestimmten großen Wiesen wäre eine wachstumsorientierte Teilmahd durchaus empfehlenswert, da so für die Schmet- terlinge immer genügend Nahrungsangebot zur Verfügung steht, wodurch ein Herausdrängen der Falter auf schmale Wiesenrand- streifen vermieden, sowie das Abwandern der Falter verhindert wird, damit dadurch das Augenmerk auf die alleinige Ver- mehrung gelenkt werden kann, die dann kräfteschonend und zeitgewinnend vor Ort stattfindet, um so eine äußerst effektive sowie zugleich populationsfördernde Wirkung erzielen zu können. Bei der Bewirtschaftung sollte unbedingt auf seltene Arten Rücksicht genommen werden, die etwa an bestimmte Pflanzen zur Eiablage gebunden sind - hier sollte die Wachstumsphase berücksichtigt werden - oder eine parasitäre Bindung an ge- wisse Ameisenarten aufweisen, welches man fachsprachlich als myrmecophiles Verhalten bezeichnet. Der Mut zur Unordnung könnte, die zu den Hotspots der Artenvielfalt gehörenden Brachflächen, welche ein unglaublich ho- hes biotisches Potenzial in sich bergen, eine Renaissance verleihen!  Müssen wir die Natur besser vor der Spezies Mensch schützen?! Betrachtet man die weltweite Auswirkung der von Menschen verursachten Umweltverschmutzung sowie Naturzerstörung, lässt dieser Umstand den Schluss zu, das wir nicht die intelligenteste Spezies auf unserem Planeten sein können. Unsere kognitiven Fähigkeiten veranlassen uns dazu aus vergangenen Fehlern zu lernen, was für die weitere Vorgangs- weise entscheidend sei, wie wir zukünftig mit unserer Umwelt umgehen werden und sie lassen uns genauso den Stellen- wert unserer Natur erkennen. Betrachtet man nur die heutige Wegwerfgesellschaft, wo industriell gefertigte Produkte oft bereits kurz nach der Garantie- zeit zum vielfach nicht lohnenden Reparaturfall werden und deshalb sofort in den Müll wandern, kann dieses weder als öko- nomisch geschweige denn als umweltschonend angesehen werden. Wer wird sich danach schon die Frage stellen, wo der Müll - Sondermüll - wohl landen könnte, oder ob dieser nicht etwa in Billiglohnländern von Kindern zerlegt und wiederaufbe- reitet wird? Sollte man hier nicht den Gedanken erwägen die Garantiezeiten zu erhöhen, um die Industrie zum Anfertigen langlebiger Produkte zu bewegen? Und denkt man an die noch verwertbaren Lebensmittel welche täglich im Abfall landen, oder die kurzen Einkaufsfahrten, die mit dem Auto aus Bequemlichkeitsgründen zurückgelegt werden, wofür man leicht ein Fahrrad benutzen könnte, da das Ge- schäft ohnehin nur zwei Straßen weiter entfernt wäre. Auch hier wird weder unser Gewissen aktiv noch in uns ein Umweltge- danke hervorgerufen. Wenn Einkaufstaschen aus Plastik wieder in Form von Nonopartikel in Meeresfischen landen, die sowieso schon mit Schwer- metallen belastet sind, muss man sich ernsthaft fragen, was in Zukunft noch alles auf uns zukommen könnte!? Na dann gu- ten Appetit! Unsere Tiere gehen hier mit gutem Beispiel voran, denn sie zerstören weder die Natur noch verschmutzen diese die Umwelt. Der Natur entnehmen sie - wie auch indigene Völker - nur so viel was zum Leben benötigt wird und im Recyclen von Müll gelten sie als die wahren Weltmeister. Die sich evolutionär weiterentwickelte Schöpfungsvielfalt belehrte uns ständig und lies uns elementare Dinge erkennen, was für unsere kulturelle Entwicklung prägend war. Die Diversität unserer Fauna und Flora birgt Wirkstoffe in sich, welche für die heutige Medizin unerlässlich sind. Leider führte ein vorzeitiges Aussterben vieler noch nicht einmal entdeckter Arten dazu, das uns dadurch bereits viele äußerst wichtige Wirkstoffe verloren gingen, die für die Heilung schwerer Krankheiten unerlässlich wären, was ein unersetzlicher Verlust für die Menschheit bedeutet. Indigene Völker leben uns vor, wie wir mit der Natur umgehen sollten! Sie verfügen über enormes Wissen, was Ihre Lebens- weise widerspiegelt. Sie dienen uns, welches den Naturerhalt und den Umgang mit ihr betrifft, wie die Tiere selbst, als Vor- bild. Denn diese sind, wie auch wir, gänzlich von unserer Natur und einwandfrei funktionierenden Ökosystemen abhängig! Als Wissenschaftler fühle ich mich verpflichtet, wichtige Erkenntnisse aus meiner Feldforschung, die für den Natur- und Art- erhalt maßgeblich sind, unverzüglich an die Öffentlichkeit weiterzuleiten. Bioindikatoren helfen mir den Zustand unserer Öko- systeme zu erfassen, was ein wichtiger Bestandteil meiner Forschung darstellt. Meine bisherigen Beobachtungen bestätigen die Dringlichkeit von naturerhaltenden Maßnahmen. Die bereits oben erwähnte Naturentfremdung des Menschen darf wahrhaft als eine der traurigsten Erscheinungen unserer Zeit angesehen werden, die - neben dem Naturschutz selbst - unsere größte Aufmerksamkeit verlangt! Damit unsere Natur bestehen bleibt benötigt es gravierende gesellschaftliche Veränderungen, die unserem vollsten Einsatz bedürfen. Sind wir jetzt bereit dazu diese generationsübergreifenden gesellschaftlich wichtigen Veränderungen herbeizufüh- ren?! Ihr Verhaltensforscher Franz Huebauer